Vakuum, 2009
Die Fotos zeigen das aufgelassene Areal des Stahlkonzerns Italsider von Genua Cornigliano im Moment einer Übergangs-
situation: die eben abgerissenen Industriebauten hinterlassen einen Leer-Raum, ein Vakuum, das sich zwischen Vergangenheit und Zukunft ansiedelt. Cornigliano, ein Vorort von Genua verwandelte sich vor 100 Jahren von einem ruhigen Badeort zu einem Industrieviertel. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Italsider, Italiens größter Stahlkonzern die dortige Landschaft radikal verändert – 1 Million m² Fläche wurde entlang der Küste aufgeschüttet, ganz nahe an der Eisenbahn und den Wohngebieten. Man war zunächst stolz, zu Italsider zu gehören – das gesamte Viertel, darunter viele Zuwanderer aus dem Süden, fand dadurch Arbeit. Mit der Zeit wurde man sich aber der großen Umweltbelastung immer mehr bewusst und ab Anfang der 1980er Jahre waren es besonders die Frauen von Cornigliano, die mit öffentlichen Aktionen für die Schließung des Hochofens eintraten, die erst 2005 erfolgte. Das nun nicht mehr sichtbare Areal wird auf den 2008/09 entstandenen Fotos und durch die Texte auf den Postkarten gegenwärtig, die zuvor von Elisabeth Hölzl durch Interviews recherchiert worden sind: Erinnerungen an Vergangenes, Erwartungen an Zukünftiges der Bewohner Corniglianos. Die Postkarten können von den Besuchern als Souvenir mitgenommen werden.
Installation Museion Bozen, 2009
Galleria il Vicolo Genova 2010
Biennale di Alessandria, Cittadella, 2011
Wallpapers, Kartenständer mit Postkarten